Was ist eine Kontraktur?
Eine Kontraktur ist eine dauerhafte Verkürzung von Muskeln, Sehnen und Bändern mit bleibender Bewegungseinschränkung des Gelenkes, auch Gelenkversteifung genannt.
Was sind die Symptome einer Kontraktur?
Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit und Schmerzen beim Bewegen betroffener Gelenke sind die typischen Anzeichen.
Was sind die Ursachen für eine Kontraktur?
Eine Form der Kontraktur entsteht durch dauerhaften Bewegungsmangel. Wird z.B. ein Gelenk aufgrund von Schmerzen andauernd in einer Schonhaltung gehalten oder aufgrund eines Gipses in der Bewegung eingeschränkt, werden die Muskeln, Sehnen und Bänder nicht mehr gedehnt und verkürzen sich. Das Gelenk wird steif. Es gibt aber noch mehr Formen einer Kontraktur. Man unterscheidet die Kontrakturen und teilt sie ein nach ihren Ursachen wie Gelenkstellung oder Gewebsschädigung in:
- Myogene (z.B. Muskelverkürzung)
- Tendogene (z.B. Schrumpfung der Sehnen)
- Neurogene (z.B. Nervenschädigung, spastische Lähmung)
- Dermatogene (z.B. Narbenbildung nach Verbrennungen)
- Psychogene (z.B. Zwangshaltung nach Trauma)
- Fasziogene (z.B. nach Entzündungen)
- Lagerungsdeformität (z.B. nach Lagerungsfehler immobiler Patienten)
Wie wird eine Kontraktur diagnostiziert?
An der Bewegung der Gelenke mit bloßem Auge erkennbar, denn die betroffenen Gelenke werden in einer Schonhaltung gehalten oder weisen bereits eine Fehlhaltung auf. Sie sind in deren Funktion eingeschränkt. Das typische Erscheinungsbild einer Kontraktur ist die nicht fließende Bewegung.
Wie wird eine Kontraktur behandelt?
In Anfangsstadien kann man eine Kontraktur noch behandeln und Beweglichkeit wiedererlangen. Unbehandelt kommt es zu einer irreversiblen (dauerhaften) Versteifung der betroffenen Gelenke, die erhebliche Einschränkungen bei den Tagesaktivitäten der betroffenen Personen nach sich ziehen. Deshalb sind Bewegungsübungen die wichtigste Methode zur Behandlung einer Kontraktur. Zusätzlich können auch Massagen, Dehnung und Wärme angewandt werden, aber auch Streckschienen und sogar Operationen können in Betracht gezogen werden.
Wie kann man einer Kontraktur vorbeugen?
Wer rastet, der rostet. Mobilisation ist das Stichwort. Die Gelenke müssen regelmäßig mindestens 2x täglich durchbewegt werden. Am einfachsten ist die Bewegung in Alltagssituationen. Bettlägerigen Menschen ist dies jedoch nicht vergönnt, sie sind darauf angewiesen, passiv durch pflegende Angehörige oder Pflegekräfte bewegt zu werden.
Bewegungsübungen für das Handgelenk:
Welche Tipps gibt es im Umgang mit Kontraktur?
Eine besondere Form der Kontraktur ist der Spitzfuß. Er entsteht durch die Inaktivität des Fußgelenks, das Eigengewicht des Fußes und das Gewicht der aufliegenden Bettdecke. Um einen Spitzfuß zu verhindern, ist darauf zu achten, dass die Bettdecke nicht auf dem Fuß aufliegt und der Fuß senkrecht gelagert wird (Stellung, als würde die Person stehen).
Bei der Lagerung aller anderen Körperteile ist die sogenannte Funktionsstellung zu wählen, welche eine Mittelstellung zwischen extremer Streckung und Beugung ist.
Bewegen Sie jedes Gelenk in jede physiologisch mögliche Richtung. Beobachten Sie dabei die betroffene Person auf Anzeichen von evtl. Schmerzen (Atmung, Schwitzen, Mimik, Gestik).
Unterstützend gibt es auch Hilfsmittel.
Wann sollten Bewegungsübungen nicht durchgeführt werden?
- Die betroffene Person ist krank und leidet etwa an Kopfschmerzen, Übelkeit oder Fieber.
- Das / die Gelenke weisen Entzündungszeichen auf (Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen).
- Die betroffene Person hat Lähmungen, wie etwa eine Halbseiten-Lähmung nach einem Schlaganfall, in diesem Fall sind besondere Übungen des Bobath-Konzeptes anzuwenden.
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